Der ursprüngliche Plan war es zum Lake Louise zu Fuß zu gehen, doch der einstündige Marsch wäre zum größten an der Straße entlang gegangen und darauf hatten wir keine Lust. Auch wollten wir nicht wieder mit dem überteuertem Shuttle fahren. Somit beschlossen wir um 6.30 Uhr aufzustehen und gleich zum See zu fahren. Es gibt dort Parkplätze, aber eben nur in geringer Anzahl.
Also machten wir uns im Morgengrauen auf den Weg zum See und der Plan ging auf: wir konnten einen der wenigen Wohnmobil-Parkplätze ergattern. Wir beschlossen ohne Frühstück und fertig machen direkt einmal kurz zum See zu gehen um diesen ohne die Menschenmassen zu genießen. Zudem tauchte die Morgensonne den See in ein wunderschönes Licht.
Danach stiefelten wir zurück zum Wohnmobil, machten uns fertig und genossen vor allem ein ausgiebiges Frühstück. Danach ging es wieder runter zum See und wir machten die nächste Stunde einen Spaziergang am See entlang. Mittlerweile waren bereits extrem viele Touristen am See und der vordere Teil war extrem voll und anstrengend, aber sobald man weiter nach hinten Richtung Berge ging begegnete man immer weniger Menschen und man kann diesen herrlichen See genießen.
Nach diesen herrlichen Stunden am See machten wir uns auf den Weg Richtung Norden immer dem Icefield Highway entlang. Man fährt hier wieder durch unfassbar schöne Berglandschaften hindurch und man weiß wieder nicht, wo man zuerst hinsehen soll.
Das Ziel war das Columbia Icefield. Dieser Gletscher ist etwas ganz besonderes, da sich hier das Herz der kontinentalen Wasserscheide befindet. Es nährt drei Gletscher und drei Flüsse, die von den Rockies aus in drei Ozeane fließen. Der Frazer River mündet bei Vancouver in den Pazifik, der Athabasca River fließt als Mackenzie River ins Nördliche Eismeer und der Saskatchewan River fließt in die Hudson Bay im Atlantik.
Normalerweise kann man mit seinem Wohnmobil auf einem großen Parkplatz gleich am Icefield Center übernachten. Leider ist es immer noch nicht erlaubt im Jasper Nationalpark zu Campen aufgrund der Feuer in den letzten Wochen und wir waren so weit im Norden, das wir uns in diesem befanden. Ursprünglich hatten wir Karten gebucht für morgen Vormittag um auf den Gletscher zu gehen, doch nun mussten wir umplanen.
Ich konnte gerade noch einen der raren Plätze auf dem Campingplatz von Lake Louise ergattern und wir konnten die Gletscher-Besteigung auf den heutigen Nachmittag umbuchen. Also nochmals Glück gehabt … wir genossen die Zeit bis zu unserem gebuchten Zeitslot mit Kaffee trinken und genossen die Sonne.
Und dann ging es auch schon auf den Gletscher. Zunächst wird man mit einem handelsüblichen Reisebus näher a den Gletscher gebracht um dann in die riesigen Gletscher-Busse umzusteigen. Diese wurden speziell für das befahren von Gletscherbrand entwickelt und kommen aufgrund ihrer riesigen Reifen über jedes Gelände. Insbesondere der steile Abhang auf den Gletscher selbst mit diesem Gefährt war heftiger als jeder Achterbahnfahrt. Auf dem Gletscher angekommen durften wir uns in einem abgesteckten Gebiet frei bewegen. Es war furchtbar windig und erstaunlich kalt auf dem Gletscher. Wir machten unseren Bilder und stiefelten wieder zurück zu unserem Gefährt. Von unserem Guide erfuhren wir noch einiges Wissenswertes über den Gletscher und die Umgebung.
Danach brachte uns der Reisebus noch zum Skywalk. Dabei läuft man über eine Steg mit Glasboden welcher weiter über eine Schlucht hinausragt. War ganz spannend, aber die vielen Touristen waren mal wieder anstrengend.
Danach ging es die 1.5 Stunden zurück nach Lake Louise wo wir völlig ko in unsere Kojen hüpften. Morgen lag ein entspannter Tag vor uns und wir konnten endlich mal ausschlafen.
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